🕖 Lesezeit: 4 Minuten | 🖊️ Von Pia Sophie Arendt & Celestine Scherer | 📅 Update am: 23. September 2022
Shopify im Unterricht | „Mal eben einen Shop erstellen“ 💚
Doch wie geht man überhaupt vor? Ich meine, wir sind keine Programmiererinnen. Allerdings hatten wir die Möglichkeit, einen Shop mit Shopify in der Schule zu erstellen. Dazu gehört laut erstem Arbeitsauftrag unserer Berufsschullehrerin die Erstellung der Homepage, Kategoriepages, Landingpages und die Auswahl der Zahlungs- und Versandanbieter.
Unsere erste Herausforderung war es, für unser 08/15-Produkt „Schmuck“ eine USP (Unique Selling Proposition) zu finden, den es bis dahin noch nicht gab. Es musste etwas sein, was den Kunden/innen nicht mehr aus dem Kopf geht, und sie davon überzeugt, bei uns im Shop zu kaufen und nicht bei der Konkurrenz. Um unsere Kunden/innen besser verstehen zu können, haben wir eine Persona namens „Lara“ erstellt. Durch sie hatten wir die Idee des integrierten „Schmuck-Finders“, welcher mit einer App kombiniert funktioniert. Die App hilft dabei, den Schmuck schnell aufzufinden, falls er mal verloren geht.
Inhalt | Übersicht
„Mal eben einen Shop erstellen“ 💚
2.0 | Unterrichtsmaterial finden
3.0 | Die Autorinnen kennen lernen
1.1 | Produktfotos und Pagefotos shooten
Unser Prozess hat mit der Suche nach einem Shopnamen und dem Shoplogo begonnen. Wir waren für unsere Produktbilder zuerst bei einem Juwelier, um Produkt-Fotos zu schießen, nur leider passten die Lichtverhältnisse nicht. Die Zeit war damit „umsonst“ verbracht worden. Deswegen haben wir uns dann entschieden, persönlichere und authentische Bilder zu machen. Wichtig war uns, Moodbilder und/oder Videos einzubauen. Es überzeugt die Kunden/innen mehr als wenn nur einfache Produktbilder vor einem schlichten Hintergrund abgelichtet werden.
Unser Shop sollte edel, aber doch persönlich aussehen. Also haben wir verschiedene Hintergründe für unseren Schmuck mit Hilfe von Canva getestet. Hierbei war es uns wichtig darauf zu achten, dass das Produkt im Vordergrund steht.
1.2 | SEO - Texte und Produkttexte schreiben
Nachdem wir die Produkte im Shop eingefügt haben, ergänzten wir einen Produkttitel und eine noch genauere Produktbeschreibung. Dabei haben wir darauf geachtet, dass der Produkttitel nicht zu lang ist und nur die Hardfacts wie zum Beispiel den Produktnamen und Eigenschaften enthält. Bei der Preisangabe haben wir auf die enthaltene Mehrwertsteuer und die eventuell anfallenden Versandkosten hingewiesen um rechtlich sicher zu sein. Die Produktbeschreibung hingegen gestalteten wir ausführlicher, um einige Keywords für die organische Suche darin unterzubringen, außerdem haben wir Größentabellen für unseren Schmuck eingepflegt.
Wichtig war es uns, sowohl direkt am Anfang auf die Optik bei der Desktop – als auch bei der Mobilversion zu achten.
Nicht zu vergessen ist, dass man im Blick behält, welche Bezahlmethode am häufigsten verwendet wird, damit wir diese auffällig im Checkout positionieren.
Um im Shop auch für unsere Produkte werben zu können, erstellten wir themenbezogene Landingpages, die wir verlinkten. So können die Kunden/innen individuell über weitere Produkte informiert werden. Hierbei ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
1.3 | Plugins hinzufügen
Im nächsten Schritt haben wir überlegt, wie wir den Shop noch kundenfreundlicher gestalten können. Hierbei sind wir auf Plugins gestoßen, die wir ganz einfach bei Shopify einfügen konnten. Plugins sind Erweiterungen für einen Shop und verleihen dem Kunden das gewisse Extra für ein noch angenehmeres Shoppingerlebnis. In unserem Fall fiel die Entscheidung auf ein Chatbot-Plugin. Chatbots sollen zum einen bei der Lösung von Problemen unterstützen, aber zum anderen auch eine Bindung zum Kunden aufbauen. Neben dem Chatbot gibt es noch zahlreiche weitere Plugins wie zum Beispiel Bewertungen, Gewinnspiele, Picklisten, Newsletter, Countdowns, Rabattcodes, etc. Diese können je nach Bedarf und Gebrauch bei Shopify einfach hinzugefügt werden.
1.4 | Zukunftsorientiert analysieren
Durch Analysen wollen wir feststellen, welche unserer Produkte gut und welche nicht gut laufen (Renner/Penner), oder um die Zielgruppe mit unser Persona „Lara“ genauer zu bestimmen und deren Regionen besser zu definieren.
Damit wir uns von den Konkurrenten abheben, haben wir uns ein besonderes USP – Highlight überlegt, welches Aufmerksamkeit erregt. Hierzu haben wir den integrierten „Schmuck-Finder“ entwickelt, welcher mit einer App kombiniert funktioniert und den Schmuck schnell auffindet, falls er mal verloren geht.
Die Arbeit an unserem Shop ist jetzt noch längst nicht erledigt. Wir wollen in der Zukunft folgende Fragen im berufsschulunterricht analysieren:
- Wer kauft bei mir ein?
- Was wird am meisten bzw. am wenigsten gekauft?
- Woher kommen meine Kunden/innen?
- Welches Alter hat meine Zielgruppe?
- Wie hoch ist der durchschnittliche Einkaufswert?
- Was ist mein Highlight im Shop?
1.5 | Rückblick
Insgesamt haben wir von der Erstellung des Shoplogos bis hin zum Einfügen der Plugins ca. zwei bis drei Unterrichtswochen gebraucht. Wir haben die Homepage gestaltet, Produktbilder gemacht und Texte dazu geschrieben, passende Kategorien erstellt und für Marketingmaßnahmen verschiedene Landingpages vorbereitet.
Uns hat es besonders viel Spaß gemacht, den Prozess von Anfang bis Ende hin allein und komplett kreativ gestalten zu können. So konnten wir ein gutes Gefühl für die Erstellung eines Shops bekommen und auch praktisch daran arbeiten, anstatt nur theoretisch zu besprechen, wie es gehen könnte. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht, wie z.B. unser verlorener Foto-Nachmittag beim Juwelier – aber dadurch haben wir gelernt wie wir es besser machen können.
2.0 | Unterrichtsmaterial
Für den Unterricht haben wir uns als Berufsschule entschlossen, dass jeder Schüler bzw. jede Schülerin sehr früh einen eigenen Shopify – Shop erstellt. Für die angehenden Kaufleute im E – Commerce gilt das im Fach Geschäftsprozesse direkt im Lernfeld 2 – nach der Sortimentsanalyse. Die Idee ist, die Aspekte Produktpräsentation und SEO, sowie anschließend auch die rechtlichen Themen rund um die leidige Abmahnung, wie z. B. Preisangabenverordnung, Markenrecht, Impressum und AGB immer jeweils mit einem Fall im schülereigenen Shop umsetzen zu lassen. Neben dem Thema out of stock kommt noch eine eigene Landingpage für das entsprechende creative aus Lernfeld 7 hinzu.
Weiterhin wird für Lernfeld 9 erprobt, inwieweit google analytics GA4 mit Shopify zusammenarbeitet. Durch einen Testkauf kann live das Event in GA4 als conversion, hier purchase, mit den Schülerinnen und Schülern simuliert werden.
"Damit die Lernhinhalte in unserem Unterricht handlungsorientiert vermittelt werden können, setzen wir das Shopify - Shop - System ein. Die Schülerinnen und Schüler können damit schnell, unkompliziert und individuell echte Webshops erstellen.
Wir sind dankbar, dass uns die Shopify - AG kostenlos ihr Shop - System zur Verfügung stellt."
Unten finden sich eingesetzte Arbeitsaufträge (Unterrichtsmaterial) rund um shopify. Die Arbeitsaufträge werden im Laufe der Zeit erweitert.
Klick-Anleitungen finden sich nicht dort. Die Praxis hat gezeigt, dass das nicht notwendig war. Immer wenn wir Lehrer*innen den Schülerinnen und Schüler etwas zeigen wollten (Lehrer*in macht vor), waren diese schon längst weiter im Stoff. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten differenziert und lösen Probleme selbst mit Hilfe von google oder youtube. Das funktioniert gut.
Download | Unterrichtsmaterial | Shopify
3.0 | Die Autorinnen
Bio
- Celestine Scherer
- Auszubildende, Kauffrau im E – Commerce
- Ausbildungsunternehmen:
Blaumann & Co.
https://www.blaumann.co/
Bio
- Pia Sophie Arendt
- Auszubildende, Kauffrau im E – Commerce
- Ausbildungsunternehmen:
Ahlers AG
