Höhere Handelsschulklassen reisten im September nach Brüssel zum EU-Parlament

„Wir haben nicht alltägliche Einblicke gewonnen, die man sonst immer nur über die Nachrichten mitbekommt. Besonders der Besuch im Europa-Parlament war eine einmalige Gelegenheit“, stellte Justin Hollmann auf der Heimreise nach Minden fest. „Durch die Organisation der Konrad-Adenauer-Stiftung und die Unterbringung in einem schönen Hotel in Aachen haben wir uns sehr wertgeschätzt gefühlt.“

Drei Tage reisten die Klasse HH23A, die das Differenzierungsfach Europa belegt, und die ehemalige Klasse HH23C, die sich im Differenzierungskurs mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, zunächst nach Aachen und dann nach Brüssel. Vervollständigt wurde die Reisegruppe durch drei interessierte Schüler*innen aus der HH23F.

Nach der Ankunft in Aachen fand am Nachmittag für jede Klasse ein eigenes vom CIVIC Institut organisiertes Planspiel in der Unterkunft statt. Während eine Gruppe im Planspiel „Phantastic Plastic“ eine Richtlinie zur Reduzierung von Plastik verabschiedete, diskutierten die Schüler*innen aus der anderen Gruppe in einer simulierten Sitzung von der Europäischen Kommission und dem Europäischem Rat, Richtlinien zur CO2-Reduktion. Victoria Schmedtlevin erklärte: „Ich fand es besonders interessant zu erfahren, wie oft Diskussionen zwischen den Institutionen geführt werden müssen, bevor eine Richtlinie schlussendlich verabschiedet wird.“

Die Kommission und das Parlament konnten die Schüler*innen schon am nächsten Tag in der Realität erleben, als die Gruppe mit dem Bus zum 150 km entfernten Brüssel fuhr. „Ich habe nicht erwartet, dass die Institutionen in Brüssel alle so nah beieinander liegen. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, die Abstimmungen und Entscheidungen betreffen uns gar nicht. Das ist jetzt auf jeden Fall anders. Was wir im Unterricht dazu besprochen haben, ist jetzt noch viel greifbarer für uns.“ Nach einem Besuch im Haus der europäischen Geschichte freuten sich die Schüler*innen über Freizeit, die sie zum Beispiel mit dem Verkosten echter Belgischer Fritten oder Waffeln verbrachten.

Zurück in Aachen befassten sich die Gruppen am letzten Vormittag entweder mit der Diskussion möglicher Alternativen zur Plastiknutzung oder widmeten sich der Frage, ob die EU zeitnah um die Ukraine erweitert werden sollte. „Es war ein straffes Programm, aber wir haben viel zur Gesetzgebung in der EU und zum Umgang mit Plastik gelernt“, konstatierte Benedikt Sander abschließend.